Unsere Geschichte


Die Idee zur Gründung des Vereins Heilpädagogische Familien, entstand in den Jahren 1981/82 an der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Innsbruck. Einige der späteren Gründungsmitglieder, vor allem Dr.in Emese Szabó, Dr.in Herrad Weiler und DSA Adelheid Aull, waren an dieser Abteilung der Klinik tätig und sahen sich in ihrer täglichen Arbeit immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass für manche Kinder mit schwerer Entwicklungsbeeinträchtigung keine Unterbringung (Herkunftsfamilie oder Institution) nach dem Klinikaufenthalt gefunden werden konnte. Somit wurden für diese Kinder speziell geschulte Pflegefamilien – und in der Folge auch Tageseltern – gesucht, um so auch schwer beeinträchtigten Kindern die Möglichkeit zu geben, individuell im familiären Umfeld betreut und gefördert zu werden und damit ein konstantes Beziehungsangebot zu erfahren. Das Modell bot weiters Frauen die Möglichkeit, in einem Dienstverhältnis durch die Betreuung und Förderung eines Pflegekindes in ihrer eigenen Familie tätig zu sein.

Als Grundlage für das konkrete Vorgehen wurde im November 1982 nach viel Engagement und Vorarbeit des Gründungsteams der Verein „Heilpädagogische Pflege- und Adoptivfamilien in Tirol“ gegründet. Parallel zur Gründung der ersten heilpädagogischen Pflegefamilien eröffnete der Verein eine Familienberatungsstelle.

In den Anfangsjahren des Vereins entstand unser Logo. Es ist eine der ersten Zeichnungen, die ein heilpädagogisches Pflegekind von sich und seiner Pflegefamilie anfertigte:

Mitte der 80er Jahre setzte sich mehr und mehr die allgemeine Erkenntnis durch, dass Fremdunterbringungen durch intensive Unterstützung in der Familie verringert werden können. Auch aus unserer Erfahrung, welchen Belastungen Familien von Kindern mit Behinderung ausgesetzt sind, entwickelten wir mobile Unterstützungsangebote für diese Familien. Psychische und soziale Aspekte waren genauso wichtig wie die Übertragung therapeutischer Inhalte in den Alltag.

Aufgrund des großen Bedarfs nach alltagsorientierter Entwicklungsförderung und Unterstützung für Familien wurde das Angebot der Mobilen Förderung weiterentwickelt und durch Unterstützung der Erziehung im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe ergänzt. In dieser Zeit wurde der Name des Vereins in „Heilpädagogische Familien“ geändert.

Mitte der 90er Jahre wurde das Arbeitsintegrationsprojekt für Jugendliche mit Behinderung gegründet, dieses bestand bis 2017.

Durch das stetige Wachstum wurde eine neue Organisationsform nötig, es erfolgte daher im Juni 2007 Umstrukturierung zur gemeinnützigen GmbH.

Aufgrund mehrerer Anfragen wurden 2010 mit Reutte und Lienz zwei zusätzliche Regionalstellen eröffnet. Seitdem wird unsere Leistung in allen Bezirken Tirols angeboten.

Im Laufe der 2010er-Jahre wurden verschiedene Kooperationen eingegangen, wie mit dem Autismuszentrum „aurea“ oder mit dem Projekt „Mama Mia“ der Kinder- und Jugendhilfe. Für diese Projekte wurden und werden Mitarbeiter*innen speziell aus- und weitergebildet.

Für Kinder und Jugendliche mit psychiatrischer Diagnose, denen dadurch ein Schulbesuch nicht mehr möglich ist, führen wir als Übergangsmodell noch das Projekt des „Häuslichen Unterrichts“. Hier wird mithilfe von Lehrer*innen gemeinsam Schulstoff erarbeitet, solange bis ein regulärer Schulbesuch wieder möglich ist.  

Im Laufe des Transparenzprozesses ab 2013 wurden wir Mitglied der „Arge SODiT“ und arbeiteten zusammen mit anderen Anbieter*innen der Behindertenhilfe sowie der Tiroler Landesregierung (Abteilung Soziales) an gemeinsamen Qualitätsstandards.

Derzeit werden in den verschiedenen Arbeitsbereichen ca. 1.400 Kinder/Familien von 239 Mobilen Mitarbeiter*innen unterstützt und gefördert (Stand 2023).